Artenvielfalt im Steilhang

Die Steillagen der Mosel bieten nicht nur ideale Bedingungen für den Weinbau, sondern sind auch ein wertvoller Lebensraum für eine große Vielfalt an Flora und Fauna. Zwischen den Reben, auf Trockenmauern und in den Randbereichen der Weinberge finden zahlreiche Tier- und Pflanzenarten ein Zuhause. Eidechsen, Wildbienen, Schmetterlinge und seltene Vogelarten, wie zum Beispiel die Zaunammer, profitieren von den besonderen Bedingungen der Steillagen. Auch Wildkräuter und seltene Pflanzenarten gedeihen hier besonders gut.  Nachhaltige Bewirtschaftungsmethoden tragen dazu bei, die Artenvielfalt zu schützen und zu fördern.

Alle Bilder ohne Quellenangaben wurden während der Arbeit im Weinberg eingefangen.

Apollofalter - Foto: Fred Wehner/NABU-naturgucker.de

Schmetterling - 
wunderschön und hilfreich

Schmetterlinge sind nicht nur schöne Lebewesen – sie leisten im Weinberg wertvolle Dienste. Als Bestäuber tragen sie zur Artenvielfalt bei und fördern das ökologische Gleichgewicht. Ihre Raupen dienen Vögeln und anderen Tieren als Nahrung und sind somit ein wichtiger Bestandteil der Nahrungskette. Zudem unterstützen sie indirekt die Bekämpfung von Schädlingen, da ein artenreicher Lebensraum natürliche Gegenspieler fördert. Die Förderung von Schmetterlingen im Weinberg, etwa durch Verzicht auf Pestizide, ist enorm wichtig für die Natur und den Weinbau.

Der Mosel-Apollofalter (Bild) ist ein extrem seltener und stark bedrohter Schmetterling, der ausschließlich in den sonnigen, felsigen Steilhängen des Moseltals vorkommt.

Vögel - Künstler der Lüfte

 

Öfters findet man in der Laubwand ein Vogelnest. Hier gilt es nun den Rebstock und das Nest in Ruhe zu lassen, damit die Kleinen ungestört schlüpfen können.

Im Sommer sind Vögel nützliche Helfer, da sie Raupen und Insekten fressen. Im Herbst dagegen, bei reifen Trauben, können große Vogelschwärme ganze Weinberge oder gar Ernten vernichten. Aufgrund der Klimaerwärmung und der veränderten Flugrouten rasten immer weniger große Schwärme in der "reifen" Phase.

 

 

 

 

 

Wespen - die unterschätzten Helfer

 

Bei roten Weintrauben droht, wie im Bild zu sehen, oft Wespenfraß. 

Nichtsdestotrotz tragen Wespen aktiv zur Gesundheit der Reben bei. Sie bekämpfen Schädlinge wie Blattläuse, Raupen und Fliegen, die Blattfraß verursachen oder den Beeren schaden können.

 

 

 

 

 

Weinbergschnecke - gemächliches Helferlein

 

Schnecken findet man zu Hauf im Weinberg - auf Trauben, Trieben und am Boden. Sie fördern die Biodiversität, verbessern Böden und regulieren die Schädlinge. Ebenfalls sind sie ein Indikator für gesunde und naturnahe Lebensräume.

Früher wurden sie oft gesammelt, um sie zu essen - eine echte Delikatesse. Heute findet man sie nur noch selten auf der Speisekarte.

 

 

Marienkäfer - erfreut klein und groß

 

 

Bei Kindern und Winzer*innen gleichermaßen beliebt - der Marienkäfer.

Ein wichtiger Nützling und Helfer im Weinberg. Er frisst die Larven von vielen schädlichen Insekten. Der Marienkäfer ist ein Indikator für ein gesundes Ökosystem. Seine Anwesenheit zeigt, dass der Weinberg umweltfreundlich bewirtschaftet und auf chemische Schädlingsbekämpfung verzichtet wird, was sowohl der Natur als auch der Qualität des Weins zu Gute kommt.

 

 

Grashüpfer - der lustige Zeitgenosse

Er ist ein lustiger Zeitgenosse der Natur und oft im Weinberg zu finden. Gerade im Sommer springen sie bei den Laubarbeiten hin und her.

Grashüpfer gelten oft als Schädlinge, können jedoch positiv auf Weinberge wirken. Sie tragen zur Ökosystem-Balance bei, indem sie Unkraut fressen und konkurrierende Pflanzen eindämmen. So erhalten Reben mehr Nährstoffe. Im nachhaltigen Weinbau helfen sie, chemische Eingriffe zu verringern und die Biodiversität zu fördern. Als kleine Helfer tragen Grashüpfer zu einem gesunden Weinberg bei.

Eidechse - ein flinker Artgenosse

Bei einem Spaziergang durch die Weinberge im Sommer ist es fast unmöglich keine Eidechse zu sehen. In den vielen Trockenmauern und auf Schiefersteinen fühlen sie sich besonders wohl. Aber auch an den Reben und an den Trauben sind die flinken Artgenossen zu finden. 

Im Herbst verirren sich die Eidechsen häufig in die Leseeimer, Transportbütten (Bild) oder Traubenwagen. Oft muss man sie vor dem Abtransport retten - gar nicht so einfach.